Langfristige Partnerschaft mit der SOCEO gGmbH in Indien

Wie Abfallsammler zu Unternehmern werden

Die Entwicklung einer robusten Abfallwirtschaft in Entwicklungs- und Schwellenländern ist eine der wichtigsten Stellschrauben zur Reduzierung der Umweltbelastungen durch Kunststoffabfälle. In vielen Regionen des globalen Südens existiert keine geordnete Sammlung von Abfällen. Somit fehlt vielerorts die Grundlage für eine Trennung von Wertstoffen und für jegliches Recycling.

Abfallsammler erfassen in vielen Ländern mehr Müll als kommunale Sammelsysteme – oft unter prekären Arbeitsbedingungen, ohne jeden Schutz, ohne soziale Absicherung.

Bereits seit 2018 unterstützt die Röchling Stiftung die gemeinnützige Organisation SOCEO dabei, im indischen Bundesstaat Westbengalen ein strukturiertes Abfallmanagement aufzubauen. In den Sundarbans – einer ökologisch besonders sensiblen Region mit Mangrovenwäldern – qualifiziert SOCEO die örtlichen Abfallsammler zu erfolgreichen Kleinunternehmern.

Zentral ist dabei der Aufbau regulärer Partnerschaften zwischen den Abfallsammlern und den Kommunen. Dort werden dauerhafte Sammelstellen eingerichtet, Von dort aus wird das verwertbare Material zu fairen Preisen an die heimischen Recyclingunternehmen verkauft.

Parallel zum Aufbau dieser Kooperationen erforscht SOCEO permanent die sozio-ökonomische Situation der Abfallsammler, um das System stets bedarfsgerecht weiterentwickeln zu können.

Nach einer erfolgreichen Pilotphase fließen die Fördermittel der Röchling Stiftung aktuell in die landesweite Verbreitung des entwickelten Abfallmanagement-Systems. Zu diesem Zweck entsteht ein „Transfer-Paket“, mit dem es Kommunen und Kleinunternehmern leichtfällt, die gewonnenen Erfahrungen vor Ort umzusetzen.