Ein Öko-Siegel für Kunststoffe in der Industrie
Wer die ökologische Bilanz von Kunststoffprodukten realistisch bewerten möchte, darf nicht nur die Phase der Nutzung betrachten. Die Entwicklungsphase, die Produktion und die spätere Wiederverwertung oder Entsorgung gehören ebenso zum Lebenszyklus und müssen in die Bewertung der Umweltverträglichkeit einfließen. Gerade bei industriellen Kunststoff-Anwendungen ist eine solche ganzheitliche Betrachtung noch nicht Standard.
Die Technische Universität Chemnitz entwickelt in einem zweijährigen Forschungsprojekt eine Methode zur Zertifizierung von Gleitketten aus Kunststoff wie sie in Förderanlagen, beispielsweise in der Getränkeindustrie, zu finden sind. Ziel ist eine Art „Öko-Siegel“ für solche Kunststoff-Bauteile unter Berücksichtigung des gesamten Lebenszyklus.
Die Röchling Stiftung finanziert das Forschungsprojekt. „Wir möchten dazu beitragen, dass industrielle Anwender von Kunststoffen, bei ihren Kauf- und Investitionsentscheidungen auch ökologische Kriterien berücksichtigen“, sagt Hermann Dopp, der als Mitglied des Kuratoriums der Röchling Stiftung die Zusammenarbeit mit der TU Chemnitz begleitet.
Mittel- bis langfristig sollen die in dem Projekt erarbeiteten Zertifizierungsmethoden von der Fördertechnik auf weitere Industriebereiche und Kunststoff-Produktgruppen ausgeweitet werden.
©TU Chemnitz, Professur Förder- und Materialflusstechnik