Pilot-Projekt gegen Kunststoffmüllverschmutzung in den Sundarbans in Indien – eine Kooperation mit SOCEO gGmbH und SUN, Indien
Kunststoffmüllverschmutzung ist eines der dringlichsten Probleme weltweit in fast allen Industrie- und Entwicklungsländern. Auch in Indien, einem der bevölkerungsreichsten Länder, wird das Problem der Kunststoffabfälle immer größer. Die Röchling Stiftung fördert deshalb in den Sundarbans, einem der größten Mangrovenwälder der Erde südlich von Kolkata, ein Projekt zur systematischen Einsammlung, Sortierung und Wiederverwertung des Kunststoffmülls, wodurch nicht nur die Umwelt geschützt, sondern auch das Leben der beteiligten Müllsammler verbessert wird.
Die Sundarbans ist eine Inselgruppe im Delta des Ganges-Brahmaputra, beherbergt ein Bioreservat, ist UNSECO-Weltkulturerbe und Lebensraum von etwa 4,5 Millionen Menschen. Für Touristen und eine steigende Zahl an Einwohnern gibt es keine systematische Einsammlung des Kunststoffmülles. Diese Situation zwingt die Menschen dazu ihren Kunststoffmüll zu verbrennen, vergraben oder direkt in die angrenzenden Flüsse zu werfen, was dazu führt, dass er nur kurz darauf im Meer als ‚ocean plastic’ endet. Die Folgen für die Umwelt sind verheerend.
Im Rahmen des Projekt „Pilot-Projektes gegen Kunststoffmüllverschmutzung in den Sundarbans in Indien“, welches Anfang 2018 begonnen hat, wurde eine umfassende Studie erstellt, welche das Ausmaß des generierten Kunststoffmülles in zwei Distrikten erhoben hat. Das erschreckende Resultat von geschätzten 33-36 Tonnen Kunststoffmüll pro Monat von ca. 24.000 Einwohnern, verdeutlicht die Dringlichkeit einer Intervention.
Deshalb wird ab Herbst 2018 der Kunststoffmüll der Einwohner von zwei Distrikten systematisch von speziell ausgebildeten Müllsammlern eingesammelt, zu einer Sammelstelle gebracht, dort nach Qualität sortiert und weiter verkauft. Durch das organisierte Recycling des Mülles können die Müllsammler ein höheres Einkommen erzielen. Die Sammelstelle selbst wird von einer lokalen NGO als ‚social enterprise’ geführt um eine wirtschaftliche Nachhaltigkeit auch nach Beendigung des Projektes sicherzustellen. Nächstes Jahr werden Möglichkeiten erörtert werden, wie eine nachhaltige Weiterverwertung des gesammelten Kunststoffmülles vor Ort aussehen könnte.
Das Projekt wird durch die lokale Organisation SUN implementiert und von SOCEO gGmbH als technischer Berater begleitet.