Polyproblem – Kauf dich frei

rung des Marktes, seiner Funktionsweise und den Best-Practice-Ansätzen zu leisten. Denn wir machen das in einer Größenordnung, die er bisher nicht gab. Sie haben Seven Clean Seas erwähnt. Können Sie uns von der Suche nach dem richtigen Partner berichten? Zunächst haben wir recherchiert und festgestellt, dass der Markt ziemlich klein ist. Unsere Recherche wurde von zwei Prinzipien geleitet: Erstens wollten wir eine Lösung finden, die die Investitionen in einem beherrschbaren Rahmen hält. Deshalb haben wir uns schon früh dazu entschieden, ausschließlich mit einem Partner zusammenzuarbeiten. Wir sind der Meinung, dass wir so die besten Chancen haben, langfristige, skalierbare Projekte zu realisieren und gleichzeitig die Kosten im Auge zu behalten. Zweitens: Da wir uns in einen neuen Bereich begeben und versuchen, etwas in einem ganz anderen Maßstab zu tun, kommt es meiner Meinung nach wirklich darauf an, die richtigen Leute für die Zusammenarbeit auszuwählen. Was die Werte betrifft, so haben Seven Clean Seas und Iceland Foods Ltd gut zusammengepasst. Von welcher Größenordnung sprechen wir genau? Die primären Kunststoffverpackungen für Iceland Foods Ltd belaufen sich auf etwa 10.000 Tonnen. Das ist die Menge, an der wir mit Seven Clean Seas arbeiten. Zum Vergleich: Die primären Kunststoffverpackungen für die von uns verkauften Markenprodukte belaufen sich auf etwa 19.000 Tonnen. Könnten Sie etwas näher auf die Art der Projekte eingehen, die Seven Clean Seas in Angriff nehmen wird? Wir befinden uns noch in der Anfangsphase, aber bei der Menge an Plastik, mit der wir es zu tun haben, werden Beach-Clean-Ups sicher nicht ausreichen. Die Projekte, die wir durchführen wollen, werden daher darauf abzielen, Infrastrukturlücken in Gebieten zu schließen, in denen es keine Abfallinfrastruktur gibt. So wollen wir dazu beitragen, Abfälle zu recyceln und wiederzuverwerten. Zu guter Letzt: Welche Rolle spielt Ihrer Meinung nach der Markt für die Kompensation von Plastikabfällen bei der Beendigung der Plastikmüllkrise? Für das Plastik, das bereits im Umlauf ist, sind wir alle verantwortlich. Es reicht nicht aus, zu sagen: Wir haben unseren Beitrag geleistet, unser gesamtes Plastik ist recycelbar. Die Unternehmen müssen mehr Verantwortung übernehmen. Für CO₂ gibt es einen etablierten Markt und einen Preis. Jeder weiß, was gute und weniger gute Emissionszertifikate kosten. Auf dem Markt für die Kompensation von Kunststoffen gibt es so etwas nicht. Ich denke, dass dies ein ernsthaftes Hindernis für den Markteintritt darstellt. In Zukunft wird die Schaffung von Transparenz daher von entscheidender Bedeutung sein. Ich glaube, dass der Kompensationsmarkt eine Rolle bei der Beendigung der Plastikmüllkrise spielen kann. Gleichzeitig gibt es Maßnahmen auf regulatorischer oder politischer Ebene, die ergriffen werden müssen. Ich glaube zum Beispiel, dass Anreize für Investitionen in die Rückgewinnung und das Recycling von Kunststoffen, nicht nur in Großbritannien, sondern insbesondere in Entwicklungsländern, ein Schritt in die richtige Richtung sein könnten. Warum Kontrolle gut, Vertrauen aber wichtiger ist 31

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