75 Vgl. Blume et al. (2023), S. 39 Alles im Blick 2021 in Kooperation zwischen der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), der Universität Leeds, dem Schweizer Wasserforschungsinstitut (Eawag) und der NGO Wasteware entwickelt, kam das Waste Flow Diagram (WFD) bereits bei über 100 Städten zum Einsatz, um Schätzungen über Abfallmengen zu erzielen, die in die Umwelt gelangen, und anhand von Szenarien das lokale Wastemanagement zu verbessern.76 Der datengesteuerte Ansatz des Tools dient insgesamt vier übergeordneten Zwecken:77 ──Schätzung der Mengen an Plastik, die in die Umwelt gelangt, ──Konzeption von Abfallprojekten, insbesondere zur Vermeidung von Gewässerverschmutzung, ──Überwachung der Wirksamkeit von Interventionen im Abfallmanagement, ──Unterstützung bei der Entscheidungsfindung zur Planung bzw. Verbesserung der kommunalen Abfallwirtschaft. Für die zugrunde liegende Materialflussanalyse wird auf Primär- und Sekundärdaten, Beobachtungen und Befragungen entlang der verschiedenen Ebenen der kommunalen Abfallwirtschaft zurückgegriffen: Abfallerzeugung, -sammlung, -transport, -verarbeitung und -entsorgung.78 Das WFD bildet im Ergebnis die Gesamtmenge an unkontrollierten Kunststoffabfällen, die unterschiedlichen Quellen und Lecks als Ursache für Eintragung von Abfällen in die Umwelt und den Endverbleib in der Umwelt ab. Zudem ermöglicht das Tool den Vergleich zwischen Kommunen und fördert somit den Wettbewerb zwischen Städten um ein verbessertes und damit umweltschützendes Abfallmanagement.79 76 Whiteman, Andrew et al. (2023), S. 6 77 Waste Flow Diagram (o. J.) 78 Whiteman et al. (2023), S. 6 79 Ebd. S. 8 che Metriken zur Erkennung, Klassifizierung und Quantifizierung von Abfällen zum Einsatz kommen.75 „An der Interoperabilität unterschiedlicher Datenquellen arbeiten wir zum Beispiel bereits mit der PREVENT Waste Alliance“, erzählt Floehr in diesem Kontext. Aufgrund der positiven Resonanz aus internationalen Projekten plädiert Wolf auch dafür, dass beispielsweise Algorithmen frei verfügbar gemacht werden (Open Source), damit bewährte Datenauswertungsmethoden möglichst breit Anwendung finden. Gleiches gilt für die Gewährleistung eines möglichst freien Zugangs zu den erhobenen Daten und den daraus gewonnenen Erkenntnissen. Denn nur so können sie ihren Zweck bestmöglich erfüllen: genutzt zu werden, um die Plastikkrise einzudämmen. 51
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