basiert und damit auch die Rückverfolgbarkeit der gesammelten Kunststoffmengen, ihrer Herkunft und der getätigten Transaktionen und Prämien gewährleistet. Unter Einführung eines neuen Qualitätsstandards für Rezyklate (DIN Spec 19446) wurden die zurückgewonnenen und recycelten Kunststoffabfälle schließlich über den digitalen Marktplatz von Cirplus auf dem Weltmarkt angeboten, wobei aufgrund der vollständigen Rückverfolgbarkeit den Käufern eine sozialverträgliche Rezyklat-Beschaffung garantiert werden kann. „Die Marken können das Rezyklat kaufen und wissen dann, dass beispielsweise Menge X an Kunststoffabfall in Gebiet Y gesammelt wurde und dass daran soundso viele Sammler beteiligt waren, die soundso viel dafür bezahlt bekommen haben und soundso viele Prämien erhalten haben“, illustriert Peter Nitschke. Im Ergebnis wurden 900 Haushalte, 22 Waste Banks und zwei Recycler zur Nutzung der digitalen Tools geschult und um die 10 Tonnen Plastik im Rahmen des Projektes gesammelt und vermarktet.50 Weitere vielversprechende Beispiele für integriertes Lieferkettenmanagement und Marktplatz-Anwendungen sind Recykal aus Indien (siehe Kasten) oder die App zum Handel mit recycelbaren Abfällen KOLEKT (siehe Interview mit Thierry Sanders). Für Plastic Bank war die wichtigste Erkenntnis aus dem PREVENT-Projekt, dass vermehrt auf die bereits lokal existierenden informellen Strukturen aufgebaut werden muss: „Die Strukturen müssen einfach besser miteinander vernetzt werden, und darin sehen wir zukünftig auch verstärkt unsere Rolle. Für uns lohnt sich der Zeitaufwand nicht, für jeden neuen Standort eigene Waste Banks zu eröffnen. Stattdessen gehen wir jetzt verstärkt auf die lokalen Unternehmen direkt zu und bieten eine Zusammenarbeit an“, so Peter Nitschke. 50 PREVENT Waste Alliance (2023) (1) Nicht für, sondern mit den Abfallsammlern: Bei der Entwicklung der App KOLEKT setzte Circular Action auf das Wissen und die Bedarfe der künftigen Nutzer. 38
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