SMARTE ABFALLBEHÄLTER AM BEISPIEL VON BIN-E 95-prozentige Trennquoten trotz Zeitdruck „Falsche Mülltrennung ist oftmals auf Unwissen oder mangelnde Zeit zurückzuführen. Wir wollen niemanden vorverurteilen oder Unwillen unterstellen, sondern eine sinnvolle Lösung anbieten“, so Jakub Luboński, Geschäftsführer und Co-Gründer von Bin-e. Das polnische Start-up hat smarte Abfallbehälter entwickelt, von denen heute bereits 250 Stück in über 20 Ländern zum Einsatz kommen und auch schon am Bahnhof Münster getestet wurden. Die smarten Mülleimer stehen bisher in Einkaufszentren oder Bürokomplexen und nutzen ein Bilderkennungssystem, das nach Eingabe des Abfalls eine Bildaufnahme anfertigt, die in Millisekunden durch künstliche Intelligenz ausgewertet wird, um das Stück Abfall dann in den entsprechenden Behälter zu transportieren und dort zu pressen. Sensoren überwachen den Füllstand der vier Behältnisse, sodass bei Leerungsbedarf eine Benachrichtigung an das zuständige Facility Management übermittelt wird. Eine wesentliche Frage, die sich für die Bin-e-Entwickler stellte, war, ob Kunden überhaupt an der teuren Anschaffung und Wartung von intelligenten Mülleimern interessiert sein würden, wenn deren Aufstellung keinerlei finanziellen Nutzen abwirft. Schließlich zahlen Abfallerzeuger bisher nicht dafür, wenn sie Mülleimer benutzen. Schnell war deshalb klar, dass ein Mehrwert für die Aufsteller der Abfallbehälter geschaffen werden muss: „Hier kommt das ‚smart‛ ins Spiel. Wir stellen unseren Kunden Echtzeitdaten über die Nutzung und Abfallzusammensetzung bereit“, berichtet Luboński. Diese Daten werden dann in einer Cloud gesammelt, und per App oder Dashboard können Informationen zu den gesammelten Abfällen und zum technischen Zustand der smarten Mülleimer eingesehen werden. Denn für Luboński ist klar: „Es kommt nicht nur darauf an, die Daten zu haben, sondern auch zu wissen, wie man sie am Ende des Tages nutzen kann. So lassen sich beispielsweise Stoffströme besser kontrollieren oder aber auch wichtige Daten für das CSR- oder EPR-Reporting generieren.“ 33 Vgl. Ishitiva (o. J.): Auch das indische Unternehmen Ishitva Robotic Systems vertreibt smarte Mülleimer. Quelle: Bin-e33 34
RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5MzU=