um die Füllstände in öffentlichen Abfallbehältern zu überwachen und dann die zuständigen Stellen zu informieren, wenn eine Leerung notwendig ist.30 Zurück ins österreichische Villach: Um die materielle Zusammensetzung von Abfällen KI-gestützt zu analysieren und somit auch private Trennquoten zu ermitteln, wurden hier – ebenso wie in Berlin – auch sogenannte Wertstoffscanner (Infrarotkameras und Sensoren) in Müllwagen getestet.31 Im Fall von Villach befinden sich hierfür jeweils Chips mit Identifikationsnummern an den Mülltonnen, damit nicht nur die Daten den Standorten der 450 freiwillig am Piloten teilnehmenden Haushalten zugeordnet werden, sondern auch die Abfallentsorger per App direktes Feedback zu ihrer Müllentsorgung erhalten können.32 Langfristig könnten ein solches Abfallmonitoring und die transparente Bereitstellung entsprechender Analysen die Chance bieten, durch zielgruppenspezifischere Informations- und Aufklärungskampagnen zu einem nachhaltig verbesserten Trennverhalten beizutragen, mit der Aussicht auf sinkende Entsorgungskosten für besonders vorbildlich trennende Bürgerinnen und Bürger. Eine Herausforderung für die flächendeckende Einführung solcher Systeme besteht in den regionalen Unterschieden. Diese beschäftigen nicht nur die Entsorger, sondern auch die Abfallerzeuger, weil mancherorts drei verschiedene Behälter und anderenorts nur ein Behälter für wiederverwertbare Verpackungsabfälle zur Verfügung stehen. Insbesondere im Auslandsurlaub wird jedem Verbraucher die Vielfalt an Trennungsweisen deutlich bewusst. Neben der Informationsbereitstellung zu Aufklärungszwecken gilt es also, auch unnötige Komplexitäten abzubauen und nutzungsfreundliche Lösungen bereitzustellen. Das gilt vor allem für die Orte, an denen die Mülltrennung besonders schnell und zuverlässig gehen muss: auf der Shoppingmeile, am Gleis oder kurz vor dem Boarding. 30 Wilson et al. (2021), S. 30 31 BSR (2023), S. 11; Goldschald (2021), S. 3 32 Goldschald (2021), S. 3 Quelle: in Anlehnung an Ott (2023), S. 11 Digitaler Wertschöpfungsprozess für die Optimierung von Routen und Trennquoten ── Weiterleitung der Fullstandinformationen uber Sensoren an Entsorgungsunternehmen ── Sammlung von Informationen uber individuelles Trennverhalten durch Wertstoffscanner ── Auslesen und Verarbeitung der Daten ──Ableitung einer optimierten Route ── Prozessverbesserung ── Auswertung der Fehlwurfquote ── Datenubermittlung an Fahrzeuge ── Verbesserung persönlicher Trennquote Informationsdreisprung Sammlung Verarbeitung Übertragung 33
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