Der Circularity Code

die zweitgrößte Zielgruppe dar, darunter vor allem junge Familien. Das Schlusslicht bilden die unter 25-Jährigen und über 44-Jährigen. Wir unterscheiden in zwei Gruppen: erstens die Idealisten, die aus Überzeugung für den Umwelt- und Ressourcenschutz ihre Recycling-Leistung visualisieren möchten, und zweitens die Gewinn-Orientierten, die sich von den preislichen Anreizen der App leiten lassen. Um ein möglichst breites Zielgruppenspektrum zu erreichen, bieten wir zudem öffentliche Bildungsangebote im Bereich des Recyclings an. Insbesondere Gamification ist dabei ein Schlüsselelement, zum Beispiel in Form von Sondergewinnspielen. Welche Daten werden von den Nutzern und Nutzerinnen der App erhoben, und inwieweit werden diese weiterverarbeitet? Beim Betrieb der App sammeln wir basierend auf der Datenschutzerklärung nur das Minimum an Daten der User, das dem Zweck dient, die Wertstoffe korrekt zu recyceln und Punkte zu sammeln: E-Mail-Adresse und Passwort. Daten wie Adresse und Alter sind anschließend notwendig für die Auslosung. Darüber hinaus lässt sich auf der Grundlage der gescannten Produktcodes erkennen, welche Produkt-Marken aus welcher Kategorie, wie oft, wo und wann gekauft, gescannt und entsorgt werden. Aus den gesammelten Daten können wir Tendenzen erkennen, zum Beispiel, dass viel am Wochenende gesammelt wird. Besonders der Entsorgungsort ist ein wichtiger Faktor, da dieser Einfluss auf Informationen über sinnvoll aufgestellte Recycling-Tonnen in der App anzeigen kann, die sich in ihrer Farbe von Bundesland zu Bundesland in Österreich unterscheiden. Wir arbeiten sehr eng mit den Kommunen zusammen. Wie viel Kunststoff wird pro Jahr durch die App dem Wertstoffkreislauf zugeführt? In Bezug auf die Gesamt-Reichweite der App haben wir schnell Erfolge erzielt: Das ursprüngliche Ziel, bis Ende des Jahres 2021 100.000 Scans zu erreichen, war schon nach zwei Monaten geglückt. Beim zweijährigen Jubiläum haben wir über eine Million gescannte oder korrekt entsorgte Verpackungen über die App gefeiert. Die Gewichtung nach Punktezahl in Form von Bonuspunkten beim Recycling kann Akzente für das Recycling bestimmter Produktgruppen setzen. Beispielsweise werden mehr Bonuspunkte für das Scannen von Partner-Verpackungen vergeben und weniger für NichtPartner-Verpackungen. In Umfragen zeigt sich, dass die Nutzer der App vorwiegend beim Kauf zu Produkten greifen, für die es mehr Punkte gibt. Mit Blick auf das bevorstehende Pfandsystem in Österreich ab 2025, wie flexibel wird die App perspektivisch auf Veränderungen reagieren können? Von allen Verpackungen, die in Verkehr gebracht werden, sind nur 25 Prozent vom Pfandsystem abgedeckt. Unsere App wird also keinesfalls überflüssig. Unsere App könnte außerdem unterstützend zur Erhöhung der Pfandquoten wirken. Auch können wir das Feedback der Nutzer über unsere unterschiedlichen Kommunikationskanäle aufnehmen, und die Nutzer können neue Produkte melden, die noch nicht in der Datenbank vorhanden sind. Dazu kommt, dass wir aufgrund der einfachen Programmierbarkeit schnell Anpassungen der App-Merkmale vornehmen können. Perspektivisch werden wir in der App zudem noch ein Augenmerk auf eine erweiterte Bereitstellung von Information legen, evtl. speziell zur Recyclingfähigkeit von Produkten. Mit den Konzernen Hand in Hand 21

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